…jedenfalls für die kulinarisch interessierten…chinapfanne mit döner…pizza hawai, giros mit pommes, bratwurst rot weiss…und für die frankreichkenner unter uns gebackener camenbert auf froschschenkel mit tsatsiki und krautsalat…und das alles aus einer küche ! ….leider konnte ich nicht kosten, ein schild informierte mich : heute wegen krankheit geschlossen….hm…sehr nachdenklich schlich ich weiter durch berlin und setzte mich ins nächste offene cafe wo es lediglich kännchen und kuchen gab….als berufsfotograf hat man da mit ähnlichen problemen zu kämpfen : ist es gut wenn man sich spezialisiert oder bietet man möglichst viele verschiedene themen an ? …. ist der spezialist automatisch besser als der allrounder ?? …diese diskussion stellt sich regelmässig wenn es darum geht eine mappe mit bildern zur präsentation beim kunden oder der werbeagentur zusammenzustellen…zeige ich das was ich gerne fotografiere oder zeige ich das von dem ich denke das es jobs bringt ?….mit anderen worten : konzentriere ich mich auf stills in der mappe und lasse portrait und architektur raus und fotografiere das dann nur privat…oder mische ich alles gut und zeige das beste aus dem gesamtschaffen….mit dem risiko in verständnislose augen zu schauen und zu hören : junger man, so geht das nicht , sie müssen schon wissen was sie fotografieren wollen…ich weiss es seit 20 jahren noch nicht so genau…und jedes jahr gibt es dasselbe problem : die fotomappe ist fertig mit all meinen lieblingsbildern und ich ziehe durch die lande um sie zu zeigen…und höre von angeblich doch so kompetenten bilderguckern immer wieder das das ja alles sehr schön sei, allein dieses durcheinander und überhaupt, entweder man ist still lifer oder people fotograf, macht architektur oder food oder autofotografie…aber bitte schön immer nur eins….dafür gibt es dann eine schublade…aber wehe man hat mehr als ein thema in der mappe….gemischte doppelschubladen gibt es nicht und wo vieles drin ist kann es ja nicht gut sein…siehe anfang dieses artikels…bleibt ein letzter trost , wenn auch nicht mehr in diesem leben : auf meinem grabstein wird stehen : sein gesamtwerk besticht durch schier unübersehbare vielfältigkeit :-)
Warum willst Du Dich verbiegen? Bringt ja nichts, Dein Gegenüber ist nicht immer der Gleiche, daher ist die Erwartungshaltung ja auch nicht immer gleich. Du kannst es ja schlichtweg nicht jedem recht machen. Außerdem: der Spezialist ist in meinen Augen nicht immer der Bessere. Ich jedenfalls empfinde so, dass meine Bilder, egal welche Richtung, deutlich besser geworden sind, als ich damit anfing, nicht mehr nur Naturfotografien zu machen. Als Kunde würde ich wahrscheinlich ähnlich denken. Wie, ein Spezialist? Ist der denn geistig und kreativ noch offen, mal was ganz anderes zu machen? Neue Ideen zu bringen? Das gelingt glaube ich nur dem Vielseitigen. Unterschiedliche Richtungen zu kombinieren empfinde ich total spannend. Also hau rein und mach worauf Du Lust hast, denn da bist Du am Besten und verkaufen lässt sich das sicherlich auch.
viele Grüße, Stefan
hallo stefan,
den ansatz habe ich auch…und denke das sich die verschiedenen arbeitsbereiche ja auch gegenseitig positiv verstärken können…und man selber fitter bleibt ohne in die routine des immergleichen abzurutschen…aber die sprüche der gegenseite sind nicht ohne und viele jobs verliere ich genau durch diese vielfalt und neugier…denn die kundenseite will gar nicht immer kreativität sondern viel mehr die sicherheit das der fotograf schon immer genau das eine gemacht hat was sie jetzt brauchen…aber keine sorge, in meinem alter ist das mit dem verbiegen angesichts der verkalkten muskeln nicht mehr möglich :-)
beste grüsse, jürgen
kann man machen… :mrgreen: :-D ;-)
Tja….. wie so oft im Leben: nix genaues weiß man nicht.
Einerseits liegen die Vorteile eines Spezialisten auf der Hand, da er einfach weiß auf was es ankommt. Allerdings gleitet sowas auch schnell in eine Betriebsblindheit und Starre ab. Nach dem Motto: haben wir immer so gemacht, warum sollen wir das ändern, ich weiß schon wie man das machen muß, mir brauch hier keiner mehr erklären wie ich meinen Job mache…
Auf der anderen Seite sind Allrounder flexibeler und vielseitiger, bringen aber unter Umständen auch nicht so viel, wenn sie zwar alles, aber nichts wirklich „richtig“ können…
Aber wie oben schon gesagt: die Erwartungshaltung Deines Gegenübers ist eben immer eine andere. Von daher kannst Du entweder alles falsch oder alles richtig machen. :-D
Gefragt ist wie immer die Eierlegende Wollmilchsau. ;-)
Es sagt sich auch immer so leicht, sich nicht zu verbiegen, zumal dann, wenn man sein Geld auf andere Weise verdient. Aber auf lange Sicht zahlt es sicher aus, sich selbst treu zu bleiben und seine Linie, die man als richtig erachtet zu verfolgen !
Ansonsten gelten die rheinischen Regeln:
De Hauptsaach et hätz is jot
Et kütt wie et kütt
Et hät noch immer jot jejange :-D ;-)
Gruß
Stefan
hallo stefan,
ich wusste doch , auf die rheinischen nachbarn ist verlass..ihre tiefgründigen weisheiten schaffen trost auch in finsterster nacht…und ich mache mich mal auf die suche nach dieser alleskönnerinsau…:-)
grüsse, jürgen
Jaja, wer einen Handwerker braucht, sucht sich auch den Spezialisten. Das ist ein Handwerker, der einen Bereich des Handwerks gelernt hat. In höhere Positionen kommt du mit so einer Spezialisierung sicher nicht. Da wird Flexibilität erwartet. Erfahrung in den unterschiedlichsten Bereichen. Dann kannst du Manager werden. Manchmal habe ich den Eindruck, dass insbesondere Fotografen untereinander erwarten, dass man sich spezialisiert, eben damit du und sie selbst verdammt nochmal in eine Schublade passen.
Die beste Spezialisierung im Bereich der Fotografie wäre vielleicht die auf den eigenen Blick.
der eigene blick ist mit sicherheit das wesentliche auf das man sich verlassen muss….denn der kommt vor dem eigentlichen …technischen fotomachen…, da gebe ich dir absolut recht !
: )
hello karen,
thank you :-)
best regards, jürgen
Wie die Vorredner schon meinten ist es sicher das beste sich auf den eigenen Blick zu konzentrieren und sich selbst treu zu bleiben. ABER … Es ist ein leidiges und tief in der Gesellschaft verankertes Denken, die uns zu einer Schubladengesellschaft macht. Man weiß woran man ist und das gibt einem Sicherheit. Sicherheit ist gut. Geordnet ist gut. Überraschungen sind nicht gut. Verdammt noch mal, wo bleibt denn da der Freiraum und die Kreativität?! Für mich ist es ein großes Thema, das sich auch schon einige Jahre hinzieht und ein scheinbar fest verankerter Charakterzug in mir ist, der, wie du so passend geschrieben hast, unübersehbaren Vielfältigkeit verfallen zu sein. Und genau durch diese Abwechslung entwickelt man sich weiter! Doch wo kommt das an? Anhand deiner jahrelangen Erfahrung kannst du sicher sehr gut beurteilen was die Leute sehen wollen und was nicht. Das ist definitiv ein riesiger Pluspunkt, aber wie du in einem anderen Beitrag schon geschrieben hast entwickelt sich das Interesse je nach Trend. Zugegeben, je mehr man darüber nachdenkt, desto engstirniger wird das ganze. Daher kann ich nur sagen, bleib bei deiner Vielfältigkeit und du wirst die richtigen Kunden dafür finden. Punkt. Alles Gute!
hallo anette,,
danke für den zuspruch…ich glaube manchmal ist nachdenken gut…manchmal aber auch eher blockierend…ein freund von mir sah sich nie andere zeitschriften an und freute sich so über jedes bild was ihm gelang…ich dachte immer nur : geht so nicht, habe ichs chon mal gesehen…und hatte irgendwann eine fotoblockade…die lehre ist also : ab und zu einfach machen und die ohren auf durchzug stellen…aber das sagt sich leicht wenn die eigene existenz davon abhängt !
einziger trost : die problematik ist bereits seit über einem jahrhundert in künstlerkreisen bekannt und das ei des kolumbus dabei noch nicht entdeckt…wir sind also in guter gesellschaft mit unseren grübelein :-)
lieber gruss,
jürgen
Hallo Jürgen,
wenn Du so viele Herzen in Deiner Brust hast – und alle schlagen kräftig und gut – dann gibt es eine Lösung: sei einfach Spezialist in 2 oder drei oder vier Bereichen. Habe 2 oder 3 oder…. Websites und Mappen. Und schon ist das Sicherheitsbedürfnis der Kunden gestillt, ihre Erwartung an einen „Könner“ erfüllt – und Du kannst Dich trotzdem auf Deinen Feldern austoben.
Auch wenn es vielleicht ironisch klingen mag, ich meine das durchaus ernst. Einen Vorteil hat der Spezialist auf jeden Fall: den einer klaren und erfolgreichen Kommunikation. Eine starke Marke ist eine starke Marke.
Als ich Deine Website zuerst gesehen habe, habe ich mich in der Tat gefragt, wie ein Fotograf, der solche StadtLand-Bilder fotografiert, Lust haben kann auf Stills…. Aber wenn dem so ist, dann baue zwei oder mehr Marken auf. Und schon löst sich das Problem.
Bei mir ist es anders: ich bin Fotograf für den Menschen in der Welt der Arbeit. Meine komplette Kommunikation ist darauf abgestellt. Und ich will es auch nicht anders. Und werde trotzdem immer wieder für ganz andere Sachen gebucht, die ich mitnehme, wenn es sich lohnt. Inhaltlich oder finanziell. Oder beides.
Viele Grüße
Christian
http://www.christianahrens.de
hallo christian,
es stimmt schon : der Vorteil des Spezialisten ist seine klare Fokussierung auf ein Thema und damit eine eindeutige Aussage an den Kunden…und wir als Berufsknipser müssen mit dem Problem pragmatisch umgehen..sonst bleibt der Geldbeutel leer…und verschiedene mappen habe ich in der tat…eine zum geld verdienen (stills + people) und eine grosse a2 mappe mit matten handprints (stills und stadtlandmotive) …aber das Grundproblem bleibt : die Bilder die du bei der Neupräsentation beim Kunden zeigst bist du…und was du nicht zeigst wirst du wohl nicht können…und schon ist eine Schublade für dich eingerichtet…das kann gut so sein , für manche, vor allem die die gerade ins fotografenberufsleben starten stellt das aber auch ein problem da.
deine Sachen gefallen mir übrigens gut…und ich bin in dem Bereich auch tätig, z.b Geschäftsberichte für Gruner+Jahr, O2,Metallgesellschaft,Commerzbank und kleinere Hightech Firmen :-)
beste grüsse, Jürgen