BaBa…

Leuchturm Kloster 1…Banküberfall…nachdem es mit dem Job als Inseleigener Pferdeäpfelaufsammler mangels Teamfähigkeitsqualifikation nicht geklappt hat erreichten mich u.a. wohlmeinend mitfühlend besorgte Kommentare aus Berlin in denen mir zukunftsweisend der Job als Bankräuber nahegelegt wurde….was denn so ein wahrer echter Kerl ist, mit Ei…genau, in der Hose… ha, da kann ich nur noch drüber lachen, alles schon mal ausprobiert…Kinderkram gegen ein Job als Fotograf..wie meinen ….?… Genau, das Telefon klingelte, oh , schön, eine Imagebroschüre für eine Landesbank …prima, das gibt viel Kohle für nette Arbeit…was ist schon ein Banküberfall gegen die Gründung einer Bank…oder die Arbeit in und für so ein Institut…Ok, bekanntermassen geben die Leute die auf dem Geld sitzen dieses nicht aus…blieb also neben dem mickrigen Honorar nur die nette Arbeit…Sonntagsmorgends um 7.00 mit Modellen und Visagist und ganzem Team in den Räumen der Zentrale…um den Alltagsbetrieb nicht zu stören…Lichtaufbau, Modelle spielen Kunde und Berater…fotografieren allerdings ist unmöglich …im Sekundentakt gehen vollautomatisch die Fensterrolläden hoch und runter, mal ist es lichtdurchflutet , dann wieder finster…die Assistentin flitzt zum Bankchef, der ruft den Hausmeister an…ah, der allessteuernde Computer war wegen uns auf Alltag eingestellt..der Tip lautet ihn aufs Wochenende zu stellen und dann bleiben die Rolladen unten und ich kann ungestört blitzen…Prima, dann kann es losgehen, ich kletter auf die Leiter um aus der Vogelperspektive…es knallt, die Tür fliegt auf…Ruhe …keine Bewegung…Polizei…keiner rührt sich…Typen in Zivilkleidung und in Uniform drängen durch die eingetretene Tür…und was sie in der Hand haben dürften keine Spielzeugpistolen sein…das eine Modell stöhnt auf und fällt in Ohnmacht, die Assistentin lässt den Kaffeebecher fallen, der Fotograf hält sich an der Leiter fest…Beine wie Wackelpudding..der Sparkassenchef kreidebleich …Sanitäter stürmen hinein und kümmern sich um das Fotomodell…Langsam klärt sich die Situation…ein Fotoshooting und kein Banküberfall…ich trete vor die Tür..kreidebleich…die halbe Stadt scheint auf  Beinen und statt brav in die Kirche zu gehen wollen sie was erleben…und sieh da, der Kollege von der Lokalzeitung ist auch schon vor Ort…bevor ich weltberühmt werde dank eines hübschen Portraitfotos auf Seite 1 (das ist der gesuchte Bankräuber !) flüchte ich wieder in die Bank zurück…der Hausmeister ist der einzige der nicht schneeweiss im Gesicht ist sondern hochrot…der Tip mit der Computerumstellung war der Hit…die Sonntagseinstellung hat die Bewegungsmelder aktiviert und heimlich bei der Polizei Grossalarm ausgelöst…und die Bankleitung hatte leider vergessen unser Fotoshooting dort anzumelden…an weiterarbeiten ist nicht zu denken…Aber die Jungs mit den Knarren finden das hier auf einmal alles recht lustig…und der Eine schaut sich meine Technik an und fragt ob ich Blut sehen könnte…sie suchen aktuell noch einen Tatortfotografen…ich glaube da ziehe ich die Arbeit als Kaninchenportraitfotograf des örtlichen Zuchthasenvereins eindeutig vor….und Angesichts meiner Puddingbeine weiss ich das ich auch als Bankräuber schmählich versagen würde…Jahre später gab es nochmal einen Grossauftrag, diesmal für die Hamburger Landesbank…und die spendierten mir ein Fotoshooting auf jener Insel mit dem Leuchtturm den ihr mit etwas Mühe dort oben finden könnt…das Shooting war Klasse, denn da man dort nur mit Pferdekutsche hinkommt brauchten wir für ein Foto 3 bezahlte Tage  ….kurz darauf war die Landesbank mit 20 Milliarden Schulden pleite….und das lag nicht an meinem Honorar :-)  und es bewahrheitete sich die oben schon zitierte Volksweisheit : Was ist schon ein Bankraub gegen die Gründung einer Bank…mir egal, ich hatte meine Lieblingsinsel gefundenen und konnte wenigstens einmal in meinem Leben einer Bank dankbar sein :-)

 

PS: die Location war die kleine braune Sandstelle im rechten Teil des Bildes und dort wurden 2 Modelle als Geologen inszeniert…mit Blick übers Wasser nach Norden…von wegen norddeutsche Landesbank…und wer die Steilküste runterfällt beim unvorsichtigen Sanddorn pflücken weiss warum die Gegend Dornbusch genannt wird :-)

Veröffentlicht von juergen61

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28 Kommentare zu „BaBa…

  1. Hallo Jürgen,
    :-)
    Dank für diese herrliche Geschichte. Hat verdammt viel Spaß gemacht sie zu lesen. Naja, vielleicht klappt es ja im nächsten Leben mit dem Bankräuberdasein und du lebst dann auf einer spanischen Insel. Haben die ein Auslieferungsvertrag? Egal, dann halt auf Cuba.
    Liebe Grüße, Peter

    1. Ich fürchte die kriegen dich heute überall…aber das Hauptproblem ist das in den Banken nichts zu holen ist…im Zuge des online Bankings sind die Tresore leer und die Bank selber pleite…aber ich habe einen sehr guten Drucker hier und kenne mich mit Photoshop aus…da sollte doch was gehen :-)
      Lieber Gruss, Jürgen

  2. Herrlich:-) Die Geschichte und auch das Foto:-) Du hättest vielleicht in dem Tumult schnell den Tresorraum ausräumen sollen, wär doch garnicht aufgefallen, dann könntest Du jetzt schön auf Deiner Insel sein und den ganzen Tag solch schöne Aufnahmen machen:-)LG Corinna

    1. Ja Corinna, darin sieht man das ich als Bankräuber einfach nicht tauge…da hat man schon mal die Möglichkeit….aber besser haben es die Typen aus dem Vorstand der Hamburger Landesbank gemacht…20 Milliarden Schulden und dann noch 8 Millionen als Abfindung kassieren…quasi als Dankesprämie derweil der Steuerzahler für die Trümmer aufkommen muss…
      LG Jürgen

      1. Jau, ohne Worte, wie das immer so funktionieren kann:-)….macht nichts, dafür kannst DU jeden Morgen noch in den Spiegel schauen:-)) Liebe Grüße Corinna

    1. Hallo Birgit,
      manchmal ist dann doch etwas zuviel los…ganz im Gegensatz zu der ruhigen Bildstimmung, das war der einzige Tag mit Sprühregen…hat was wenn man dann so ganz allein an einer Steilküste steht und das Meeresrauschen hört…
      Wünsche dir ein schönes Wochenende , lieber Gruss, Jürgen

      1. Zu viel los kenne ich auch. Zur Genüge.

        Ich wünsche Dir auch ein schönes und ruhiges Wochenende.

        Freundlich winkende Grüße gen Norden. 👋

  3. Hallo Jürgen,
    du erlebst aber auch Sachen! :-)) Die Aufregung in dem Moment kann ich mir lebhaft vorstellen! Doch wie es manchmal so passiert und eine kleine Nachlässigkeit oder Unüberlegtheit plötzlich einen ganzen Rattenschwanz nach sich zieht. Bis zum Polizeigroßeinsatz.

    Ich hätte das einmal fast im Kleinen verursacht, als ich nach Feierabend in der Tiefgarage meiner alten Firma (unter dem Haus und Anbau, aber nicht so riesig) mit den Tanzschuhen mit den Metallkappen meine Steppübungen machte. Der einzige Raum, in dem damals kein Teppich verlegt war, und es somit halbwegs klang.
    Nicht gerade schonend für die Gelenke, denn Estrich und Kacheln sind kein schwingender Holztanzboden – allerdings besser als nix.

    Ich hatte nur vergessen, unserem Hausmeister, der sein Wohnung darüber hatte, Bescheid zu sagen. Der war der Ansicht, unter ihm machten sich Einbrecher an der Luxuslimousine des Chefs zu schaffen. Zum Glück hat er vorher kurz selbst um die Ecke gelinst, bevor er die Polizei alarmierte.
    War mir natürlich peinlich hoch drei … (auch weil er es danach gern und häufig brühwarm herumerzählte. ^^)

    Deine Geschichte habe ich wieder sehr genossen, das Foto ebenso! Zum Glück ist es glimplich ausgegangen. Inzwischen lachst du wahrscheinlich auch drüber. :))

    LG Michèle

    1. Hallo Michelle,
      ja, mittlerweile lache ich darüber….aber damals als fast Berufsanfänger in einem superwichtigen Job….deine Geschichte ist toll …war früher auch immer gerne tanzen…nach der Schule den Tornister in die Ecke gefeuert und ab zum Bootshaus…erst 1 Stunde rudern auf der Ems im Einer Ruderboot , dann ein Stockwerk höher, Klamottenwechsel die örtliche Tanzschule, meine Eltern haben mir 2 AnfängerKurse bezahlt…ich habe dann ca.40 Kurse insgesamt gemacht, unentgeltlich weil die Jungs so rar waren…hach…Mädchen ohne Ende und keine männliche Konkurrenz…schnief..Taschentuch…schöne Zeit…leider vorbei :-)
      Lieber Gruss und ich hoffe du und dein Mann seid wohlauf !
      Jürgen

  4. Als mein Mann und ich während unserer Lehrzeit zarte Bande knüpften und vor einem Banktresor im Hinterzimmer der Zweigstelle Rock’n’Roll übten, stand auch plötzlich die Polizei im Raum, weil wir Alarm ausgeübt hatten, die alten Holzdielen waren unserem Getanze nicht gewachsen. 🤗Ich kam herrlich ins Schmunzeln bei Deiner Schilderung.Zur Ehrenrettung der Banken: vor 55 Jahren waren Banken noch Dienstleister am und für den Kunden und keine Verkäufer dubioser Geldanlagen.
    Dir einen schönen Gruss ins Wochenende, wir müssen wählen., Karin

    1. Hallo Karin,
      eine tolle Geschichte …und zarte Bande mit Rock and Roll …die müssen schon sehr standfest gewesen sein :-) Hab selber gerne getanzt, bis hin zum Goldkurs der örtlichen Tanzschule…Männer waren da sehr begehrt weil Frauenüberschuss in den Klassen…ich konnte alle Kurse umsonst mitmachen :-) Fast nichts gegen die Banken aber meinen guten Glauben habe ich verloren als ich 4 Jahre lang den Geschäftsbericht der Hamburger Landesbank fotografieren durfte….da bekam ich soviel Insiderwissen das ich jetzt keiner Bank mehr traue….
      Wählt bitte mit Bedacht und richtig…habe morgen das häuslich Abendessen extra auf 18.05 festgesetzt um noch die erste Hochrechnung mitzubekommen…dürfte heftig werden…
      Lieber Gruss von Jürgen

  5. Guten Morgen, lieber Jürgen,
    zu meinem Leidwesen bin ich immer bei öffentlichen Tanzveranstaltungen und auch in den Kursen sitzengeblieben, ich schaute damals immer aus wie Vorsicht beißt -:))) und in der Bank war ich der vorgesetzte Lehrling meines Mannes, wir waren zwar gleichalt, aber er kam erst ein Jahr später und ging gerade in seine erste Tanzstunde.In der Zweigstelle waren nur wir zwei als Lehrlinge und da hatte er keine Auswahl und musste mit mir vorlieb nehmen -:))) Und so sind wir 58 gemeinsame Jahre ( 5 befreundet, 53 beringt,) durchs Leben getanzt , ich immer als der vorgesetzte Lehrling -:)))
    Wenn Du so Deine köstlichen, immer mit einer großen Prise Humor gewürzten Geschichten erzählst, dann ploppen natürlich die eigenen hoch, siehe Michèle.
    Ich bin auch auf 18 Uhr gespannt und mache mich bald auf den Weg, ist nur über die Straße.
    Lieber Gruß vom Dach, Karin

    1. Liebe Karin,
      da habe ich mit meiner Geschichte ja was angerichtet…aber deine tolle Lebensgeschichte toppt wirklich alles….heute kaum noch denkbar in Zeiten des Lebendsabschnittspartners…eine Bekannte hat es in einem Drittel deiner Zeit bereits auf 4 Heiraten gebracht …was bei Familienfeiern immer Probleme aufwirft : wen darf man noch erwähnen und wer ist dieser Neue da :-) Aber dein Mann konnte sich wirklich glücklich schätzen bei so einer vorgesetzten Azubine !
      Zur Wahl…ich fürchte danach wird alles noch undurchdringlicher und schwerer regierbar…hoffe nur das gewisse (Vaterlandsfreunde) nicht zu viele Stimmen bekommen und die Vernunft der Wähler siegt…einerseits weiss ich auch kaum noch wen ich wählen soll …hier in Hamburg ist es immer nur das kleinere Übel um ein Grösseres zu verhindern….
      Wünsche dir aber einen schönen und dann spannenden Sontag ! Lieber Gruss aus Hamburg von Jürgen

  6. Da isser der Leuchtturm! Ich kann ihn klipp und klar und sofort entdecken! Lieben Dank! Du hast mir den Fotowunsch des Jahres erfüllt! Und nun ruinierst du auch noch den norddeutschen Bankenstandort, Hauptsache ne Butze am Dornbusch haben…
    Wa allett hier schon dagewesen. Rate mal wo ich gearbeitet habe, bevor ich nen job in berlin/brandenburg fand… ja…ohne scheiß… norddeutsche landesbank NORD/LB… ich war der (kartograph), der die schicken (land) karten für die so wunderschön bebilderten bankbroschüren machte… da in dem gebäude wo Kommissarin Lindholm drehte und ermittelte, im wunderschönen Hannover… ach welch gute Zeit, ich verdiente gut Kohle, fuhr dreimal im Jahr nach Hiddensee… als es dort noch keine berlinifizierten EisKuchenKunstLedermanufakturen gab, ich gönnte mir ne teure Spiegelreflex und fotografierte nach Feierabend die Abendsonnenreflexionsspiegelungen auf dem Maschsee und fühlte mich wie der kreativste Mensch des achso spannenden Niedersachsens… ich wusste ja damals noch nicht, dass du das vermutlich auch damals schon warst… Ach wär ich doch am Maschsee geblieben…

    1. Gern geschehen…bin bei Sprühregen extra den verbotenden Trampelpfad an der Steilküste hoch gekraxelt nur um deinen Wunsch zu erfüllen…bitte das bei der Grabrede zu einem späteren Zeitpunkt zu berücksichtigen….Ok, und was ruiniert ist brauch ich nicht noch weiter zerstören…in diesem Fall hast du also Karten für die NORD/LB gemacht und ich bunte Bilder für die HSH/LB Hamburg-Schleswig Holstein (die im eigentlichen Norden…Hannover ist doch schon Mitteldeutschland :-) Deine Bank hat es wenigstens überlebt…meine leider nicht ( sie kamen u.a. auf die Idee BMW mit ihrer Yacht bei den Kieler Wochen übertrumpfen zu wollen…auf dem Weg von Italien nach Deutschland fuhr die Kiste auf ein Riff…4Millionen Schaden..also Neubau…) Immerhin 4 Geschäftsberichte durfte ich knipsen…einen habe ich noch, da lobt sich die Bank selbst für ihr perfektes Krisenmanagement …3 Jahre später hatten sie 20 Milliarden Euro Schulden…ich war damals eher Kreta fixiert…etwas weniger Berliner und Hamburger und das Wetter noch wärmer…Kameras hatte ich wie Sand am Meer, also so ungefähr so wie ich heute Computer und Bildschirme um mich versammel….Hätte ich aber geahnt das der wahre kreative Crack am Maschsee hockt hätte ich schnellstens umgelernt…Bernsteinsucher auf Hiddensee z.B….oder Inhaber einer fetzigen Strandbar auf Kreta…wärst du also am Maschsee geblieben wärst du jetzt der Starfotograf von Hannovers berühmtesten Kerl und dürftest Ölpiplines in Sibirien knipsen…wäre ich auf Kreta geblieben hätte ich keinen Job aber wenigstens 15 Ferienteilzeitfreundinen…. das Leben kann so ungerecht sein :-)

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