Geschichte 2

Manchmal ergeben sich die geschichte beim ziellosen wandern…. hier war ich eines tages mal wieder in einer dieser öden bürovorstädte unterwegs auf der suche nach einer hochgarage mit aussicht auf die stadt…. da vielen mir die vielen schwarzen raben auf die um eine lampe kreisten….ich machte eine ganze serie von diesen vögeln und auf dem heimweg kam mir die idee daraus eine modegeschichte zu inszenieren , so als ob dort ein grosser vogel verletzt notgelandet ist und die raben auf das ende warten um dann den leichnam zu zerlegen…also einstieg in die genauere planung und 2 wochen später wieder zur location zurück, diesmal mit modell, stylist, visagist und co…eine serie von 6 motiven fotografiert und dann hinterher am rechner optimiert… hier zeige ich das eröffnungsbild dieser serie.     In diesem fall hat alles geklappt aber ich habe es auch schon anders erlebt …entweder die idee erweist sich als doch nicht gut genug für serie von bildern, oder die stimmung ist auf einmal ganz anders als beim erstenmal erlebt und man bekommt eine art …fotografierblockade.. oder die tolle location wurde gerade abgerissen und man steht einem grossen gelben bagger gegenüber….

 

Geschichte

Es ist immer ein wagnis 2 bilder gegenüberzustellen, nun hat ja fast jede fotomappe mit der wir uns vorstellen gehen doppelseiten und nun muss man überlegen ob und wie man die gestaltet.   Einfach hat es derjenige der monothematisch arbeitet….das thema ist der inhalt und fast alles passt zusammen.  Arbeitet man dagegen in verschiedenen bereichen gehen die probleme los, der eine möchte die mappe nach themen sortieren, der andere nach bezügen, ein dritter ganz frei, ein vierter nach farbgestaltung und der fünfte wirft dich wegen erwiesener unordnung in deiner mappe aus dem präsentationsgespräch raus und rät zu einer guten mappenberatung…ein coachinggeschäft was gerade in den letzten jahren expandiert ist und welches ich sehr kritisch sehe….rückwärts in den fahrstuhl geschoben wurde ich in all den jahren auch schon mal aber das war dann wohl der falsche termin zur falschen zeit.    Ich denke wenn man es allen recht machen will wird alles beliebig und eine gute mappe muss …denkwürdig… sein und ein wenig anecken um im gedächnis zu bleiben, ich verlassse mich dabei eher auf mein bauchgefühl denn letzendlich stehe ich vor meiner mappe und muss mich verkaufen und das sollte überzeugend sein damit ich möglichst bald einen job bekomme um all die teure software und kameratechnik bezahlen zu können….was also haben diese beiden bilder gemeinsam ausser das der herr rechts vielleicht der geschäftsführer dieses schwer insolventen startups war ?  Nichts aussser meinem gefühl das es irgendwie toll aussieht….

Inszenierung 1

Es gibt tage da finde ich es ziemlich ärgerlich das hobby zum beruf gemacht zu haben… nur ärger mit dem finanzamt, stress mit rechnungen und gemeinheiten von kunden und dadurch ist einem der spass an der fotografie völlig vergangen.   Es gibt aber auch die anderen tage, an denen man wie ein kleiner junge ungestraft seinem spieltrieb und ideen nachgehen kann und wie auf einer bühne inszeniert, in diesem fall in einer jener schrecklichen bürovorstädte der 60/70er jahre wo ich um die künstlichkeit zu toppen ein kleines shooting organisiert hatte… zur freude aller büromenschen die kichernd in den fenstern hingen.   Der herr ganz vorn ist übrigends käuflich, ich habe mal bewusst das sonderangebotspreisschild nicht wegretuschiert.

Frühzeit

Ich bin gerade dabei mein leben neu zu sortieren, so ungefähr zur hälfte des berufslebens scheint es mal ganz sinnvoll kurz anzuhalten und die überquellenden schubladen zu sichten, vieles wegzuwerfen aber einige gute geschichten für die jetztzeit aufzubereiten….gerade wenn man so wie ich noch die analoge fotografie betrieben hat und einem also bei sortieren so exotische dinge wie grosformatdias, handprints auf barytpapier, cibachromprints und polachromedias entgegenfallen.   Zu dieser kategorie gehörtauch eine freie serie die ich immer noch sehr mag wegen der stimmung die sie vermittelt und aus der diese beiden gezeigten bilder stammen ( es ist eigentlich eine modeserie mit modell gewesen , ich zeige aber die nebenbei entstandenen landschaftsstills)   Profis unter euch werden es sofort erkennen, es sind handprints von infrarot filmen , fotografiert in einem moor in der nähe von bremen…. die farbfime hatdas fachlabor entwickelt, die scharz-weiss filme ich selbst…. was sehr spannend war weil es keine asa-iso einstellung gab wegen der schwankenden infrarotstrahlung…nur die ca. angabe 1000asa ( was man ja am korn schön sieht) und noch spannender weil geraten wurde den film vorher im dunkeln in die kamera zu laden und diese zum fotografieren nur sehr kurz aus dem schutzbeutel zu nehmen…ich lief also eines sonntages mit meinem team und 6 grossen schwarzen plastiktüten(mitjeweils einer kb kamera innen) sowie einem mobilen lichtdichten filmwechselsack durch ein menschenleeres moor…. und sollte uns doch ein moorbauer gesehen haben hat der bestimmt gedacht da entsorgt einer seinen missliebigen kollegen zersägt in säcke frühmorgends im moor…

Lernen

Es gibt ja verschiedene möglichkeiten als fotograf zu arbeiten, manche machen eine ausbildung(lehre,meisterbrief) , manche suchen sich assistenzstellen, andere studieren fotografie, visuelle kommunikation o.ä.und dann gibt es noch die die eine kamera in die hand nehmen und mit den ersten 15 bildern eine werbeagentur besuchen, zufällig den richtigen CD treffen und mit dem superjob die agentur wieder verlassen.     ich habe mittlerweile alle spielarten kennengelernt und festgestellt das es jeder so machen sollte wie ihm sein bauchgefühl sagt, es gibt keinen königsweg.     nach diese binsenweisheit kommt vielleicht die frage wie ich es angestellt habe….nun , nachdem ich die 3 unendlich langen lehrjahre überstanden hatte mit einem prüfungsabschluss der mir nur übrig liess taxifahrer zu werden oder zu studieren bewarb ich mich u.a. an jenem ort für den dieses bild steht, und wurde mit 34 von 30 nötigen punkten genommen, d.h. ich hatte es in dem trubel gar nicht genau verstanden , bin dann einfach zu semesteranfang hingegangen und hatte ein halbes jahr angst sie würden mich rauswerfen, bis ich mich traute auf die liste der studienanfänger zu schauen und dort meinen namen fand.    dann konnte das lustige studentenleben mit vorträgen in einem ungeheizten zechengebäude beginnen, mit einer total veralteten technik die zudem für die vielen studenten überhaupt nicht ausreichte : lektion eins also : selbst ist man/frau , friert nicht nur im unterricht sondern lässt auch zu hause die heizung aus ( zum aufwärmen ging es in den edeka markt zeitunglesen) und kauf sich dann im sommer für das zurückerstattete heizungsgeld mal ein vernüftiges neues 2.0 28mm objektiv…

Der zweite bere…

Der zweite bereich neben still life ist die people fotografei, auch dazu ein beispiel, in diesem fall ein fast klassisches studiobild, allerdings versuche ich immer mit meinen modellen zu reden und im gespräch mimik und gesten zu erzeugen, das braucht dann manchmal so 20 leere bilder bis zum entscheidenen moment ( bei manchen modellen allerdings nützen auch 200 leerbilder nichts, die haben den moment verpasst als sie durch die studiotür hereinkamen) , franziska in unserem fall aber war eine tolle, sie meinte irgendwann wenn ich sie anbrüllen würde kämen ihr bald darauf echte tränen, daraufhin habe ich das team schon mal essen holen geschickt und die traute zweisamkeit zu einer wilden eifersuchts-trennungszene genutzt, nach 20min hatte ich weiche knie, sie die tränen , ich ein echtes foto und das essen war auch da….Image

Warum und Wozu

hallo und guten tag,

man sagt ja immer das 1 bild mehr sagt als tausend worte, ich habe mich aber überzeugen lassen das manchmal 1 bild + 1000 worte

die krönung darstellen…. diese tolle idee führt jetzt also zu diesem noch tolleren blog ( na ja, schauen wir mal ) in dem ich in gewissen abständen

einiges über die fotografie  und mich erzählen möchte.

warum nun genau ich+die fotografie, nun das hängt damit zusammen das ich vor ca. 30 jahren mit meinem zum abitur geschenkten geld in dem fotoladen meiner kleinstadt

stand um das geld gegen eine frisch eingetroffene olympus 0m 2 einzutauschen, es kam der fotomeister in den raum, sah die kamera, sah mich und fragte ob

ich denn lust hätte eine fotolehre zu machen, jetzt sofort bei ihm, weil er mit derselben kamera arbeiten würde.

10 minuten später stand ich wieder vor der ladentür, mit der neuen kamera und als angehender fotolehrling.

es schloss sich bw zeit(luftbildfotograf), studium und nunmehr 20 jahre berufslaufbahn als werbefotograf an, aber dazu werde ich später noch ein paar fundstücke

herauskramen.

soviel also fürs erste zu meiner person und der diesem blog zugrundeliegende idee